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FeuerwehrAgentur führt Training zu den Themen Gewinnen und Binden von aktiven Feuerwehrmitgliedern durch.

Der erste Tag des Workshops beschäftigt sich mit der Bindung von Feuerwehrleuten. „Gar nicht clever ist, gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte vor der Zeit aus der Feuerwehr gehen zu lassen und der Annahme zu sein, das könne mit Mitgliederwerbung aufgewogen werden.“ brachte Lutz diesen Workshopteil auf den Punkt. Neben Zyklen der Teamentwicklung, Bindungsfaktoren und Motivation wurde über Sinn und Unsinn von Gratifikationsmodellen gesprochen - mit harten Fakten und sehr guten, aber auch wirklich schlechten Beispielen. Ebenso ging es um Fragen der Leitkultur in der Feuerwehr mit Themen wie Anerkennung, Kommunikation, Kritik und Konflikt. Hoch her ging es bei dem Thema „Störer“: „Störer müssen gehen“ so die einhellige Meinung. Wieso dies sinnvoll sein kann, sich im Einzelfall aktiv von Feuerwehrleuten zu trennen, erläuterte Lutz auf wissenschaftlicher Basis. Auch spannend für die Teilnehmer: Außer in speziellen Details verhalten sich Haupt- und Ehrenamt in Feuerwehren hinsichtlich Bindungsfragen ganz ähnlich.

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Derzeitige „Werbung“ von Feuerwehren kann häufig nicht funktionieren

Am zweiten Tag ging es um die Gewinnung von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehrleuten. Hierbei wurden zunächst Zahlen und Fakten angesehen, zum Beispiel Statistiken des Bundesfamilienministeriums oder der Bertelsmann Stiftung über Engagement in Deutschland. Ebenso wurde das Produkt betrachtet, das die Feuerwehr an den Markt bringen will. Außerdem ging es um den Freizeitmarkt an sich. Bei den Modellen aus den Bereichen Kommunikation und Marketing wurde es sehr ruhig bei den Teilnehmern: Schnell war von selbst die Erkenntnis da, dass viele „Werbemaßnahmen“ die die Feuerwehr mit Bordmitteln unternimmt, nicht greifen können und ins Leere gehen – Vergeudung von Zeit und Geld. Unter anderem sind dies unscharfe Kommunikationsaussagen die an den Interessen der Zielgruppe vorbeigehen, zu geringe Kontaktraten durch unsystematische Einzelmaßnahmen, kleinteilige Maßnahmen auf Ortsteilebene, geringe inhaltliche und optische Schöpfungshöhe der eingesetzten Medien und nicht selten selbstverliebte Eigenschmeicheleien, die bei der Zielgruppe alles andere als das Bedürfnis, hier mitmachen zu wollen, auslösen. „Was Feuerwehren aus der Innensicht heraus über Werbung und Öffentlichkeitsarbeit denken, hat leider häufig nichts damit zu tun, was Wirksamkeit entfalten kann und als professionell wahrgenommen wird. Das ist tragisch, aber ganz einfach eine Frage der Expertise: Feuerwehren sind Profis im Retten, Löschen, Bergen, Schützen. Im Werben sind die wenigsten Feuerwehren Profis und sollten sich Hilfe holen, das wäre wiederum professionell“ bringt Lutz das auf den Punkt. Belegt wurde das durch wenig erfolgreiche und zum Teil sehr erfolgreiche Kommunikationsmaßnahmen, die vorgestellt wurden. Zum Abschluss haben die Teilnehmer einen kleinen fiktiven Marketingplan erarbeitet und in Gruppenarbeit vorgestellt.

Das Fazit unter den Teilnehmern war einhellig: Diese Themen müsste jeder Verantwortungsträgern in Feuerwehren präsent haben. Völlig logisch erschien dem einen oder anderen auch nach dem Workshop, was er an Prozessen in seiner Feuerwehr Jahrelang nicht verstanden hatte. Einhellig war auch das Urteil: Diese zwei Tage waren richtig gut investierte Zeit.